CEA ist eine der erblichen Augenkrankheiten bei den Hunden. Die
Bezeichnung CEA ist die Abkürzung für den medizinischen Fachbegriff
„ Collie Eye Anomaly ”. Diese Bezeichnung der Augenerkrankung sagt
bereits aus, das sie vermehrt bei Collies auftreten kann. Sie kann aber
auch bei dem Collie artverwandten Rassen, wie bei Shelties, Australian
Shepherds, auch bei Bearded Collies und Border Collies auftreten.

Bei erkrankten Hunden zeigen sich Veränderungen der Retina
( Netzhaut im Auge). Diese Anomalien können unterschiedliche
Erkrankungsstadien aufweisen.

 

1. Bei Einer Unterentwicklung
oder Fehlentwicklung der
Aderhaut und Netzhaut kommt
es zu hellen Flecken, den so
genannten Fehlstellen, an denen
die Blutgefäße nicht zu sehen
sind (Transparenz der Blutgefäße).
Dieses Stadium beeinträchtigt
den Hund in keiner Weise.


Bei diesem Augenhintergrund
mit einem großen Kolobom,
einer Fehlentwicklung des
Sehnervs und (Spaltbildung der
Netzhaut und / oder Aderhaut
im Auge). Es kann hier bis zu
Netzhautablösungen und
Einblutungen im Auge kommen.
Der Hund ist mit einem derart
schweren Stadium von CEA
blind. CEA ist weder
medikamentös noch chirurgisch
behandelbar.

 

Die einzelnen Erkrankungsstadien der CEA sind unabhängig vom Alter
des Hundes nicht veränderbar. Ein erkrankter Hund mit dem wie im
Bild 2 abgebildeten Erkrankungsstadium wird also nicht erst im Ater
blind, sondern kann auch schon, sagen wir mit 2 Jahren vollständig
blind sein.
Wobei es sicherlich auch noch andere Faktoren für eine Erblindung gibt,
wie z.B. Unfall, Diabetes oder andere erbliche Augenkrankheiten wie
PRA und Katarakt.
Da die CEA angeboren, also erblich ist, kann man bei einem erkrankten
Welpen diese nur im Alter von 6 – 9 Wochen durch eine Augenuntersuchung
bei einem dafür spezialisierten Tierarzt feststellen.
Es gibt vereinzelt Hunde, deren CEA Erkrankung im Alter von 12 Monaten
oder später nicht mehr ophtalmologisch feststellbar ist.
Dieses Phänomen nennt man „go- normal“(geh zurück zur Normalität).
Diese Hunde erleiden durch ihre CEA Erkrankung
keinerlei Einschränkungen im Sehvermögen.

Vererbung der CEA

Die CEA wird autosomal rezessiv vererbt. Was heißt das ?
Wir unterscheiden in drei Gruppen von Hunden:
       1. CEA freie, gesunde Hunde (genetisch frei) kein CEA Gen vorhanden.
       2. Hunde die Träger eines CEA Gens sind.
       3. befallene oder kranke Hunde – 2 CEA Gene vorhanden
Ein kranker Hund hat jeweils von seinem Vater als auch von seiner Mutter ein
CEA Gen geerbt. Er hat also 2 CEA Gene.
Wird dieser Hund nun mit einem gesunden, CEA freien Hund verpaart, sind
zwar alle Nachkommen CEA Träger, aber sind selbst nicht krank.
Das heißt sie tragen die Erbanlagen und geben das CEA Gen bei einer weiteren
Verpaarung weiter, sind aber selbst gesund. Diese Art der Vererbung nennt man
rezessiv.Kommt es zu einer Verpaarung von zwei Hunden, die CEA Träger sind,
hat man wieder kranke Hunde. Nun kann man durch eine Augenuntersuchung
lediglich erkrankte Hunde herausfinden, jedoch keine Hunde (Träger), die das
CEA Gen tragen. So wird das CEA Gen unerkannt weiter vererbt.

Erwartete Resultate des Züchtens der Strategien zur Rückläufigkeit der Krankheit

Elternteil 1
Genotype

Elternteil 2     Genotype

Normal

Träger

Befallen (Krank)

Normal

Alle = Normal

1/2 = Normal
1/2 = Träger

Alle = Träger

Träger

1/2 = Normal
1/2 = Träger

1/4 = Normal
1/2 = Träger
1/4 = Befallen

1/2 = Träger
1/2 = Befallen

Befallen (Krank)

Alle = Träger

1/2 = Träger
1/2 = Befallen

Alle = Befallen

Die Tabelle zeigt die wünschenswerten Verpaarungen (grau-schattierte Kästen), welche mindestens ein Elternteil haben, das durch den Test OptiGen CEA/CH normal ist.  Alle weiteren Verpaarungen sind eine Gefahr des Produzierens der Welpen, die mit CEA/CH befallen werden.

Die Durchführung des Gentests

Seit Dezember 2004 wird der CEA- DNA Test durch die Firma OptiGen, die
ihren Sitz in den USA hat, angeboten. Es muss eine Blutprobe des zu
untersuchenden Hundes per Kurier an das Labor von OptiGen in die USA oder
auch zu dem Kooperationspartner in die Niederlande geschickt werden.
Nach ca. 3 – 4 Wochen erhält dann der Besitzer des Hundes das Untersuchungs-
ergebnis entweder per Post oder per E-Mail.
Genaue Informationen betreffs der Blutabnahme und des Versandes erhält man
auf der Homepage der Firma OptiGen unter :
       http://www.optigen.com/  
Der „20/20 Clinics kostet zur Zeit 180 $, das sind ca. 140 €. OptiGen bietet aber
einen Rabatt von 25 % bei Teilnahme an den „20/20 Clinics“ an. Dadurch
senken sich die Kosten auf ca. 105 € ab. „20/20 Clinics heißt, das in einem
bestimmten Zeitraum 20 Blutproben eingeschickt werden müssen und die
Testanforderungen per Internet durchgeführt werden müssen.

Zur Zeit werden in Deutschland noch keine CEA- DNA Tests angeboten.
Sollte dies einmal der Fall sei werden wir auch darüber an dieser Stelle
informieren.

Hier nun die Anschrift der beiden Firmen in den USA sowie in den Niederlanden:


OptiGen®, LLC
Cornell Business & Technology Park
767 Warren Road, Suite 300 Ithaca, New York 14850
USA
Tel: 607 257 0301, Fax: 607 257 0353
email:
genetest@optigen.com
website:
http://www.optigen.com/


VHL-Dr. van Haeringen Laboratorium b.v.
Agro Business Park 100 , 6708 Wageningen,
Niederlande
Tel: (0317) 416402, Fax: (0317) 426117
Email:
info@vhlgenetics.com
Website:
www.vhlgenetics.com


Das Testergebnis und seine Bedeutung

Der CEA DNA Gentest  ermöglicht es, die CEA Trägertiere heraus zu finden.
In der Zucht könnte man nun für alle CEA Trägertiere ein generelles
Zuchtverbot aussprechen, um so in kurzer Zeit diese Erbkrankheit aus der
Rasse Border Collie auszumerzen.
Die nachfolgende Statistik aus den USA belehrt uns jedoch eines Besseren.

CEA-Häufigkeiten gemäß CERF Augenuntersuchung in den USA 1991 bis 1999

 

Choroidal
Hypoplasia

leichte Erkrankung

Kolobom

Netzhautablösung

Langhaar- und Kurzhaarcollie

66.7%

8.75%

1.88%

Border Collie

2.12%

0.57%

0.06%

Shetland Sheepdog - Sheltie

0.39%

0.79%

0.05%

Australian Shepherd

0.22%

0.27%

0.13%

Ein solches Zuchtverbot für CEA Trägertiere würde bei den Collies (Kurz- und
Langhaar) verheerende Folgen haben, da es nur sehr wenige CEA freien Tiere
gibt und sich dann die daraus resultierende Inzucht noch mehr verstärkt würde,
die dann weitere Schäden für die Rasse in sich birgt.

Die Rasse Border Collie hat diese Probleme noch nicht. Nach neuesten
Erkenntnissen sind in Deutschland wohl 10 % der bisher Gen getesteten
Hunde CEA Trägertiere.

Der Gentest im Ergebnis !

Für uns als Züchter ist dieser Gentest sicher eine wertvolle Hilfe für die Zucht
gesunder, leistungsfähiger Border Collies.
Durch diesen Gentest ist uns als Züchter nun möglich, die für die Zucht
wertvollen Vererber, die als CEA Trägertiere ermittelt wurden, sinnvoll nur mit
CEA freien Partnern zu verpaaren.
Sicherlich gibt es noch andere Gesichtspunkte, die bei der Zucht und Zuchtbeein-
flussung eine Rolle spielen. Diese beziehen sich zum Einen auf den Standart des
Border Collies, wie: Gesamterscheinung, Größe, Fellanlagen, Knochenstärke,
Fellfarbe und Zeichnung. Zum Zweiten sind die Hüteeigenschaften ein wichtiger
Aspekt (Auge – Stil – Energie – Interesse - Qualität). Sie sind weitaus
schwieriger züchterisch beeinflussbar. Diese Tatsache gilt ebenso für die guten
Wesenseigenschaften (Intelligenz, Leichtführigkeit, Charakter, Schnelligkeit,
Ausdauer, Ergeiz und Fruchtbarkeit) des Border Collies.
Zuchttiere, die solche Eigenschaften in sich vereinigen und diese erwiesener-
maßen auch an ihre Nachkommen weiter vererben, sind für das Zuchtpotenzial
von unschätzbarem Wert. Da solche Tiere für die Zucht trotz einer CEA
Trägerschaft auch weiter für die Zucht verwendet werden sollten, hat der Gen-
test jetzt dafür die Grundlage geschaffen. Denn an Hand des Gentests ist es jetzt
möglich solche Tiere nur mit CEA Gen freien Zuchtpartnern zu verpaaren.
In Deutschland verlangt das Tierschutz – und Tierzuchtgesetz eine Zucht mit
gesunden Tieren.
Weiterhin können wir als Züchter aus den Nachkommen dieser Verpaarungen
wiederum nach einem CEA Gentest nur die Tiere für die Weiterzucht verwenden,
die, die gewünschten Leistungseigenschaften und das Erscheinungsbild der
Elterntiere geerbt haben und zu dem noch CEA genetisch frei sind.
Auf diese Weise können wir einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der
Anzahl der CEA-Träger, so wie der Verminderung des Auftretens von CEA
innerhalb der Rasse
überhaupt und der Verbesserung der gesamten Rasse,
leisten.

Die Gentest – Ergebnisse werden nicht automatisch veröffentlicht, sondern
jeder Hundebesitzer, der seinen Hund hat testen lassen, muss die Veröffent-
lichung des Ergebnisses seines Hundes selbst veranlassen.
Hierfür gibt es mittlerweile verschiedene Datenbanken.

©   M. Munck *  14828 Görzke